Blick auf die Augustusbrücke mit der königlichen Kutsche

Foto: Asisi Panometer

Louis de Silvestre, Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth, die erste Frau Augusts des Starken

gemeinfrei

Maria Josepha von Österreich, die Initiatorin des Alten Katholischen Friedhofs in Dresden

gemeinfrei

Vermählung des Kurprinzen mit Maria Josepha im Jahr 1719

Deutsche-Fotothek_df_hauptkatalog_0113066

Bernardo Bellotto, Die Ruine der Kreuzkirche, 1765

gemeinfrei

Bernardo Bellotto, Die Festung Königstein, 1756-1758

gemeinfrei

Staatliche Kunstsammlungen Dresden

06  Der König

Nächste Station

C: Das große Porträt dort zeigt August II. auf einem weißen Pferd. Er wird hier als mutiger Feldherr in einer Rüstung dargestellt. Sein Mantel ist mit Leopardenfell besetzt. So sah er aus wie der legendäre Held Herkules, der ein Löwenfell als Umhang getragen haben soll.

L: Ist es wahr, dass August so stark war, dass er mit seinen Händen ein Hufeisen zerbrechen konnte?

C: König August war für die damalige Zeit sehr groß und noch dazu kräftig gebaut. Dennoch sind die meisten Geschichten über ihn nur Legenden. So soll er auch in dem eisernen Geländer an der Brühlschen Terrasse seinen Daumenabdruck hinterlassen haben. Aber das Geländer gab es damals noch gar nicht.

Auch sein Aussehen entsprach nicht ganz dem, was hier im Gemälde zu sehen ist. Tatsächlich brachte August 120 Kilo auf die Waage. Im Gesicht hatte er viele Narben von den Pocken und seine wenigen Haare versteckte der Herrscher unter einer Perücke, wie es der Mode entsprach.

Die Pocken sind übrigens auch der Grund dafür, dass Friedrich August überhaupt Kurfürst von Sachsen wurde. Sein älterer Bruder Johann Georg starb daran und so wurde August dessen Nachfolger. Neununddreißig Jahre herrschte er. Nach ihm war sein Sohn, der ebenfalls Friedrich August hieß, für dreißig Jahre polnischer König und sächsischer Kurfürst. Diese lange Zeitspanne von fast siebzig Jahren wird die „Augusteische Epoche“ genannt.

L: Gab es denn auch eine Königin?

C: August der Starke war verheiratet mit Christiane Eberhardine von Brandenburg-Bayreuth, die hier im Bild dargestellt ist. Sie lehnte jedoch den katholischen Glauben ab und wurde deshalb auch nie zur polnischen Königin gekrönt. Ihre wichtigste Aufgabe hatte sie erfüllt, indem sie dem Kurfürsten einen Sohn schenkte.

Wie die meisten Fürsten seiner Zeit hatte August neben seiner Gemahlin mehrere offizielle Geliebte, sogenannte Mätressen. Man erzählte sich, dass er der Vater von mehr als 300 Kindern gewesen sein soll. Doch das war erfunden: Neben dem Kronprinzen sind acht weitere Kinder bekannt.

Seinen ehelichen Sohn verheiratete August der Starke mit der habsburgischen Prinzessin Maria Josepha. Von dem Hochzeitsfest sprach man noch jahrelang. Das Brautpaar kam mit einem vergoldeten Prachtschiff in Dresden an, das du im Panorama entdecken wirst. Anschließend feierte man am Dresdner Hof vier Wochen lang. 1733 folgte Friedrich August seinem verstorbenen Vater in der sächsischen und der polnischen Herrschaft. Doch 1756 brach zwischen Sachsen und Preußen ein Krieg aus und August III. musste fliehen. Erst sieben Jahren später kehrte er nach Dresden zurück. Schon bald danach starb er und damit endete die sächsisch-polnische Union.