Ehrentempel zum 49.Geburtstag August des Starken im Jahr 1718

Deutsche-Fotothekdf_hauptkatalog_0021444

Nachtfest im Großen Garten 1719

Deutsche-Fotothek_df_hauptkatalog_0123996

Blick auf den Zwinger

Foto: Asisi Panometer

Feuerwerk im Schloss Pillnitz 1747

DeutscheFotothek_df_hauptkatalog_0097481

Die Sixtinische Madonna von Raffael

gemeinfrei

Ankunft der Sixtinischen Madonna in Dresden

Foto: Asisi Panometer

Zwinger Kronentor

Tama66/Pixabay

Zwinger

Kavalenkava/stock.adobe.com

Palais im Großen Garten

Neppomuk/stock.adobe.com

07  Der Hof

Nächste Station

C: Hier befinden wir uns am Hof, der nicht nur Regierungssitz des Fürsten war. Der Herrscher stellte hier auch seinen Reichtum und seine Macht zur Schau. So wurden z.B. zahlreiche Feste gefeiert, unter August dem Starken etwa 60 pro Jahr, häufig im Schloss, im Zwinger oder im Großen Garten vor der Stadt.

Die adligen Gäste wurden dabei bestens unterhalten. Es gab Turniere oder Geschicklichkeitsspiele, Kostümfeste, Opern, Festessen und Tierjagden.

L: Da wäre ich gern mal dabei gewesen!

C: Ein besonders wichtiger Teil der Hoffeste waren nächtliche Feuerwerke. Wenn abends Raketen und bunte Leuchtkugeln in den Himmel aufstiegen, hat das die Zuschauer sehr fasziniert, denn sonst herrschte damals bei Nacht tiefe Dunkelheit.

Im Panorama von Yadegar Asisi wird es von Zeit zu Zeit ebenfalls Nacht. Dann kannst du erleben, wie eine Sommernacht in Dresden vor etwa 300 Jahren gewesen sein muss. Etwas Mondlicht fällt durch die Wolken und hier und da sieht man in den Fenstern der Häuser schwachen Kerzenschein. Ansonsten ist es in der Stadt völlig dunkel. Beleuchtet ist nur die Elbbrücke, denn hier hatte August der Starke Öllaternen aufstellen lassen. Auf diese war man sehr stolz, denn sie machten Dresden zu einer der ersten deutschen Städte mit Straßenbeleuchtung! In der Nachtphase wirst Du auch Feuerwerk über der Stadt sehen können. Ein Feuerwerk anderer Art ist das Gewitter am Horizont…

L: Ich bin schon gespannt darauf, alles zu sehen!

C: Und es gibt noch viel mehr zu entdecken. Dresden war auch überall in Europa bekannt für Kunst und Kultur. August der Starke trug Schmuck, Porzellan und seltene Kostbarkeiten zusammen, die er im „Grünen Gewölbe“ präsentierte. Sein Sohn August III. sammelte Zeichnungen, Gemälde und Kupferstiche. Als Krönung für seine Sammlung konnte er ein Gemälde von Raffael erwerben – die heute weltberühmte „Sixtinische Madonna“. Im Panorama siehst du die Ankunft des Gemäldes, nachdem man es von Italien über die Alpen nach Dresden transportiert hatte.

L: Es muss doch aber auch schlechte Sachen in dieser Zeit gegeben haben…

C: Da hast du recht. Auf den noch ungepflasterten Straßen und Gassen sah es nicht so glanzvoll aus. Bei Regen verwandelten sie sich in Schlammwege. Obwohl es verboten war, kippte so mancher den Inhalt seines Nachttopfs einfach auf die Straße. Doch selbst in Adelskreisen gab es nicht die Sauberkeit, wie wir sie heute gewohnt sind: So war es üblich, den Körper mit parfümierten Tüchern abzureiben, anstatt sich mit Wasser zu waschen. Bei der damaligen Mode hatten außerdem Läuse und Flöhe leichtes Spiel. Im Kampf gegen die Plagegeister benutzten vor allem die adligen Damen kleine, aus Holz oder Elfenbein geschnitzte Flohfallen, die unter der Kleidung getragen wurden. Eine originale Flohfalle aus Elfenbein findest du in der Ausstellung.